- Definition
- Trainingsprinzipien
- Trainingssteuerung
- Sportmotorisches Anforderungsprofil
- Kraft
- Schnelligkeit
- Ausdauer
- Beweglichkeit
- Koordinative Fähigkeiten
Trainingsprinzipien
Um die beschriebenen Anpassungsvorgänge auszulösen und zu stabilisieren, müssen bei der Planung und Steuerung des Trainings einige allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten beachtet werden. In der Trainingswissenschaft hat man hierzu Trainingsprinzipien verfasst und entsprechend ihrer Absicht in solche zur Auslösung, Sicherung und Steuerung der Anpassung unterteilt. Die im Folgenden näher erläuterten Prinzipien sind diejenigen, mit denen sich der Skisportler aufgrund ihres biologischen Hintergrundes am häufigsten auseinandersetzen muss. Tab.1 TL gibt einen Überblick über die Trainingsprinzipien und ihre biologischen Gesetzmäßigkeiten.
Prinzip des wirksamen Reizes
Es besagt, dass ein Trainingsreiz eine bestimmte Intensitätsschwelle übersteigen muss, um überhaupt eine Anpassungsreaktion auszulösen, d. h. um trainingswirksam zu sein. Die notwendige Höhe des Reizes ist dabei vom Trainingszustand des jeweiligen Sportlers abhängig.
Prinzip der progressiven Belastungssteuerung
Im Zuge der Trainingsanpassungen über einige Zeit wirkt derselbe Reiz irgendwann nicht mehr überschwellig und ruft daher keine weitere Leistungssteigerung hervor. Die Konsequenz daraus ist die fortschreitende Steigerung der Trainingsbelastung in gewissen Zeitabständen. Diese kann, je nachdem welche Voraussetzungen beim Sportler vorliegen allmählich oder sprunghaft geschehen.
Prinzip der Variation der Trainingsbelastung
Im Zusammenhang mit funktionellen und organischen Anpassungen des Organismus an Trainingsbelastungen spielt das vegetative Nervensystem eine wichtige Rolle. Bei zu eintöniger Belastungsgestaltung und einer daraus resultierenden gleichartigen Stimulierung verliert der Sympathikus seinen ergotropen (leistungssteigernden) Effekt. Es kommt zu einer Stagnation des Trainingsgewinns.
Prinzip der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung
Dieses Prinzip beruht auf der Tatsache, dass auf jede Trainingsbelastung (katabole Phase) eine gewisse Zeit der Wiederherstellung (anabole Phase) folgen muss, um eine erneute gleichartige Belastung bei günstigen Voraussetzungen durchführen zu können. Dieses Prinzip basiert auf dem Phänomen der Superkompensation, welches besagt, dass die Wiederherstellung nach einer Belastung nicht nur bis zum Ausgangsniveau, sondern darüber hinaus erfolgt (vgl. Abb. 1 TL).
Prinzip der Kontinuität
Um einen Trainingseffekt nicht nur auszulösen, sondern die Leistungsfähigkeit auf dem neuen Niveau zu stabilisieren ist es notwendig, dass die Belastungen über einen längeren Zeitraum (Wochen – Monate) kontinuierlich wiederholt werden. Die endgültige Adaptation ist erst erreicht, wenn die Umstellung in allen Funktionssystemen erfolgt ist.
Prinzip der Individualität und Altersgemäßheit
Die Anpassungsfähigkeit an gesetzte Trainingsreize ist individuell durchaus unterschiedlich ausgeprägt. Das liegt zum einen an der unterschiedlichen Genexpression, also den entsprechenden Erbanlagen und zum anderen an den Persönlichkeitsmerkmalen des einzelnen Sportlers. Diese wiederum unterliegen der biologischen Entwicklung des Individuums, also seinem biologischen Alter. Bestimmten konditionellen und koordinativen Fähigkeiten werden so genannte sensitive Phasen, also Zeitabschnitte in der biologischen Entwicklung mit erhöhter Anpassungsfähigkeit zugeordnet. Im Sinne der langfristigen Leistungsentwicklung sind diese unbedingt zu beachten.
Prinzip der regulierenden Wechselwirkung
Verschiedene Elemente des Trainings können sich positiv oder negativ beeinflussen. Das Prinzip besagt, dass bei der Planung des Trainings darauf geachtet werden muss, negative Wechselwirkungen einzelner Trainingsinhalte möglichst zu vermeiden.