- Definition
- Trainingsprinzipien
- Trainingssteuerung
- Sportmotorisches Anforderungsprofil
- Kraft
- Schnelligkeit
- Ausdauer
- Beweglichkeit
- Koordinative Fähigkeiten
Sportmotorisches Anforderungsprofil
Zur Differenzierung der einzelnen Fähigkeiten unterscheidet die Trainingslehre fünf motorische Hauptbeanspruchungsformen. Dies sind Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. Die ersten vier werden als konditionelle Fähigkeiten bezeichnet, daneben existieren sieben verschiedene koordinative Fähigkeiten (vgl. Koordinative Fähigkeiten).
Das sportmotorische Anforderungsprofil beschreibt, welche Bedeutung die einzelnen Fähigkeiten für die Leistungsfähigkeit in einer Sportart einnehmen.
Bei der Analyse des sportmotorischen Anforderungsprofils ist es sinnvoll, sich an der Weltspitze zu orientieren, um darauf abgestimmt das Training der einzelnen Fähigkeiten im langfristigen Leistungsaufbau zu planen.
Die Entwicklung der modernern Carvingtechnik hat das sportmotorische Anforderungsprofil des alpinen Skilaufs in den letzen Jahren relativ stark beeinflusst und soll deshalb an dieser Stelle einer etwas genaueren Betrachtung unterzogen werden. Im Themenblock Techniktraining wird aufgezeigt, dass die zentrale Fähigkeit der Carvingtechnik darin besteht, die Belastungsverteilung in der frontalen und der sagittalen Ebene (Ebene entlang der Skilängsachse) situationsangepasst so zu variieren, dass der Ski über den Schwungverlauf exakt auf der Kante geführt und die Skibiegung im Sinne einer Verkürzung des Schwungradius aktiv unterstützt werden kann. Je nach Fahrtempo und Schwungradius treten dabei enorme Kräfte auf, die sowohl in der Bein- wie auch in der Rumpfmuskulatur kompensiert werden müssen. Dies stellt hohe bis höchste Anforderungen an die Maximal- und Schnellkraftfähigkeiten des Sportlers. Angesichts der typischen Belastungszeiten in den Disziplinen von ca. 40-50 Sekunden im Slalom, bis zu 120 Sekunden in der Abfahrt, kommt vor allem der Kraftausdauer eine herausragende Bedeutung im alpinen Skirennsport zu. Um die hohen Kraftanforderungen bewältigen zu können, muss der Sportler in der Lage sein enorm viel Energie zu mobilisieren, aber auch gleichzeitig ein „Milieu“ in der Muskulatur zu erhalten, das es ihm ermöglicht, die ebenfalls hohen koordinativen Anforderungen möglichst bis ins Ziel zu erfüllen. An dieser Stelle kommt die Ausdauerleistungsfähigkeit ins Spiel, der eine enorme Bedeutung bei der individuell optimierten Abstimmung aerober und anaerober Stoffwechselanteile bei der Energiebereitstellung in der Muskulatur zukommt. Eine gut ausgeprägte Grundlagenausdauer ist daher eine wesentliche Voraussetzung für eine optimale Performance im alpinen Skirennsport.