Ausdauer

Die Ausdauerleistungsfähigkeit ist wie im Anforderungsprofil beschrieben ein leistungsbestimmender Faktor im alpinen Skirennsport. Der Stoffwechsel des Skirennläufers muss einerseits in der Lage sein genügend Energie zu mobilisieren, um den sich stellenden Kraftanforderungen gewachsen zu sein und andererseits ein muskuläres Milieu zu erhalten, das es ihm erlaubt, die beschriebenen koordinativen Fähigkeiten über die komplette Distanz eines Laufes abrufen zu können. Auch für die Ausdauer gilt es, die sensiblen Phasen im Schulkindalter und darüber hinaus zu nutzen und dadurch zu gewährleisten, dass im langfristigen Leistungsaufbau die enormen Anforderungen an die Stoffwechselleistungsfähigkeit auf jeder Ebene erfüllt werden können.

Die Ausdauerleistungsfähigkeit wird entsprechend der Form der Energiegewinnung in eine anaerobe und eine aerobe Ausdauer eingeteilt.
 

Anaerobe Ausdauer

Die Energiegewinnung erfolgt durch den schrittweisen Abbau der Glucose ohne Einbindung von Sauerstoff.
Vorteil:

  • Es kann relativ viel Energie pro Zeiteinheit zur Verfügung gestellt werden.

Nachteil:

  • Als Endprodukt des Stoffwechsels entsteht Laktat, das bei entsprechender Anhäufung zur Übersäuerung des Muskels und damit zur Reduzierung der Intensität der Belastung und schließlich zum Belastungsabbruch führt. Gleichzeitig schränkt das sich im Muskel ansammelnde Laktat, durch die damit einhergehende Senkung des pH-Werts, die koordinative Leistungsfähigkeit deutlich ein.

 

Aerobe Ausdauer

Bei der aeroben Energiegewinnung wird die Glucose in weiteren Schritten unter Einbindung von Sauerstoff abgebaut, wobei zum Schluss Wasser, Kohlendioxyd und Energie für die muskuläre Arbeit entstehen.
Vorteil:

  • Es fallen keine für die Muskelarbeit störenden Stoffwechselendprodukte an. Aus einer bestimmten Menge Glucose kann unter Einbindung von Sauerstoff vergleichsweise viel Energie gewonnen werden = ökonomische Energieversorgung.

Nachteil:

  • Die Menge an Energie, die pro Zeiteinheit mobilisiert werden kann ist begrenzt und daher für intensive Leistungen nicht ausreichend.

Um den Anforderungen des Skirennsports zu genügen, ist es für die Sportler entscheidend, über eine gute aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit zu verfügen. Zur Strukturierung des Trainings unterscheidet man bezüglich der Intensität, extensive und intensive Belastungen. Bezogen auf die Methoden des Trainings unterscheidet man die Dauermethode, die Intervallmethode und die Wiederholungsmethode. Zur Verbesserung der Grundlagenausdauer sind in der Regel die extensive und die intensive Dauermethode das Mittel der Wahl. Intervall und Wiederholungsmethoden dienen zur Entwicklung spezifischer Ausdauerfähigkeiten und sind daher eher dem Leistungs- und Hochleistungstraining vorbehalten.