Rennschwung

Der Rennschwung vereint alle übergreifenden Elemente, die ein schnelles Skifahren in allen Disziplinen ermöglichen und wird im DSV als Synonym für das Technikleitbild verwendet.

  • Das Ziel des Rennschwunges ist schnellstmögliches und wettkampfstabiles Skifahren
  • „Technik ist Mittel zum Zweck“

Exkurs: Warum ist ein starr festgelegtes Technikleitbild im alpinen Skisport nicht sinnvoll?

Der Rennschwung gibt allen Trainern und Athleten eine Orientierung. Analog zur Zieltechnik müssen individuelle Voraussetzungen des Athleten sowie die Umweltbedingungen (Kurssetzung, Schneebedingungen, Gelände) bei der Entwicklung des Rennschwungs beachtet werden.

Um möglichst schnell einen Lauf zu bewältigen, müssen die Ski immer in einer optimalen Gleit- und Kantposition sein und optimal belastet werden.

 

Voraussetzungen für einen schnellen Schwung

  • Vielseitige und variable Technik in allen Situationen
  • Dynamische Grundposition
  • Laufende Gleichgewichtsregulation (vor-rück, innen-außen)
  • Optimales Bewegungs- und Linientiming

 

Dynamische Grundposition

  • Mittige, regulierende Körperposition in vor-rück-Richtung
  • Mittlere Beugestellung, ausgewogen verteilt auf Sprung-, Knie- und Hüftgelenk
  • Beide Ski aufgekantet
  • Annähernd parallele Achsen (Hüft-, Schulterachse in Verbindung mit der Skistellung)
  • Angepasste Ausgleichsbewegung des Oberkörpers
  • Arme ruhig und regulierend vor dem Körper gehalten

 

Schwungeinleitung

  • Kanten und Druckaufbau ("geschnittenen, kurzen Radius zum Tor fahren")
  • Aus der bewegungsbereiten Mittellage Aufkanten über Sprunggelenks-, Knie- und Beckenbewegung
  • Aktiver Druckaufbau („load the ski“) über dem Außenski mit einer an Tempo und Radius angepassten Kurvenlage
  • Becken (Körperschwerpunkt) bewegt sich dem Radius und dem Tempo angepasst dynamisch nach innen (keine extremen Verdrehungen), Schulterachse bleibt gerade

Schwungmitte

  • Phase des größten Drucks (größte Durchbiegung der Ski)
  • Bewegung des Beckens nach innen, um den Druckaufbau fortzusetzen
  • Oberkörper gleicht taloffen aus
  • Beine, Becken und Oberkörper wirken den äußeren Kräften entgegen, um den entstehenden Druck zur Durchbiegung der Ski zu nutzen

Schwungende

  • Kurvenlage dynamisch auflösen („unload the ski“)
  • Druck auf den werdenden Außenski dynamisch übergeben
  • Freigeben der Ski in Richtung des nächsten Schwungansatzes („Geschwindigkeit suchen“)
  • Tief- oder Hochentlastung situativ angepasst mit einer aktiven Bewegung nach vorne in den nächsten Schwung bei einem stabilen Oberkörper

Übergreifende Hinweise:

  • Der Schwungwechsel erfolgt über eine kaum sichtbare Vertikalbewegung (Hoch- oder Tiefentlastung, Vertikalanpassung). Diese erfolgt situativ angepasst und ist variabel verfügbar. Vermeide unnötig starkes Senken/Heben des Körperschwerpunkts.
  • Die Druckübergabe (Belastungswechsel) und das Aufkanten in der Schwungeinleitung so timen, dass die Bewegungsabläufe und der Druckaufbau mit dem vorgesehenen Kurvenradius übereinstimmen und in einer flüssigen Bewegung gemacht werden können.
  • Geschnitten mit Radius zum Tor fahren.
  • Ohne gutes Timing -  keine gute Technik.
  • Eine vielseitige Basisausbildung ist Voraussetzung für schnelles und erfolgreiches Skifahren.
  • Hauptsächlich über eine geschnittene Schwungsteuerung und dynamische Fahrweise und nicht über eine zu direkte Linienwahl attackieren.
  • Die Skitechnik über das "Intelligente Coaching" vermitteln und sich an den übergreifenden Merkmalen des Rennschwungs orientieren.