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Methodik Bewegungslehre
Da es sich im Skisport um eine relativ offene Fertigkeit (Bewegungen, die unter sich verändernden Bedingungen ablaufen, aber insgesamt eine stabile/konstante Grundstruktur aufweisen) handelt, sollte bei der methodischen Umsetzung Folgendes berücksichtigt werden.
- Klare Schwerpunkte setzen
Trainings-, Unterrichts- oder Übungsziele sollte klar festgelegt werden. Auch augenscheinlich minimale Schwerpunkte, wie „beidbeinige Belastung“, „Wechselphasen“ sollten in der Einheit oder Übung klar kommuniziert werden. Nur so können sich die Athleten auf die notwendigen Teilbewegungen konzentrieren und intensiv mit den individuellen Problemen auseinandersetzen. - Bewegungsphasen mit bekannten Bewegungsvorstellungen verknüpfen
Da wir beim Lernen einer Bewegung kein neues Programm abspeichern, sondern nur eine neue oder veränderte Verschaltung von Motoneuronen vornehmen, können wir durch die neuronale Vernetzung auf bereits erlernte Bewegungen zurückgreifen. Bewegungsvorstellungen mit generellen Ähnlichkeiten, (z. B. bezüglich des Druckaufbaus im Skilauf: „Stell dir vor, du bist auf einer Schiffschaukel!“) als auch sehr konkrete Hinweise („Stoße dich ab wie beim Inline-Skaten!“) helfen, eine eigene Bewegungsvorstellung zu entwickeln. - Negativ formulierte Zielsetzungen vermeiden
Ziele sollten erreichbar und positiv formuliert werden. Falsch ist demnach die Anweisung: „Bewege dich am Schwungende nicht nach hinten!“ Richtig ist dagegen: „Bewege dich am Schwungende nach vorn!“ - Aufgabenstellungen und Anweisungen
Verbale Anweisungen sollten klar formuliert und ohne Ausschweifungen sein. Die erwähnte zielorientierte Aufgabenstellung ist der handlungsorientierten unbedingt vorzuziehen. Entsprechend offen sollte die Aufgabe gestellt werden: „Versuche, den Hang in mittleren Radien zu befahren, achte dabei besonders auf deine Außenskibelastung!“ Weniger gut wäre: „Versuche, den Hang in mittleren Radien zu befahren, richte zur Steuerung den Oberkörper talwärts aus!“. Zeitpunkt und Art der Ansprache richten sich immer nach der jeweiligen Zielgruppe. In allen Fällen muss gesichert sein, dass die verwendete Terminologie bekannt ist. - Demonstration oder Erklärung
Auch im Schneesport sind Aussagen wie „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ oder „Kinder lernen am besten durch Nachmachen“ allgegenwärtig. Im Einsteigerbereich ist es äußerst hilfreich, wenn die Bildung der eigenen Bewegungsvorstellung durch eine gute Demonstration unterstützt wird. Demonstrationen sollten immer mit ausreichend Möglichkeiten verbunden sein, die Bewegung selbst auszuführen. Bei zu häufiger Demonstration besteht die Gefahr des zu starken Nachahmens und des Verlusts des individuellen Lösungsansatzes. Die Aufmerksamkeit der Schüler sollte auf die wichtigen Aspekte der demonstrierten Bewegung fokussiert werden. Im Fortgeschrittenen-, Könner- und Experten-Bereich kann mehr und mehr mit Aufgabenstellungen und anschließender gemeinsamer Analyse gearbeitet werden.