Visuell

Praxisübung 1: „Vorstellen – aber richtig!“

Ziel: Visuelle Vorstellungsfähigkeit verbessern und nutzen

Dies ist eine gute Übung für alle Altersklassen und Leistungsniveaus. Ihr Ziel ist es, eine detaillierte mentale Vorstellung zu entwickeln. Die Sportler werden durch diese Übung damit vertraut gemacht, ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen und im Kopf abzubilden. Dies hilft zum einem im mentalen Training, ist aber auch für die Laufbegehung sehr wichtig, da dem Sportler so Details zum einen besser auffallen und er sie zum anderen später auch besser abrufen kann.

Die Übung beginnt damit, dass sich alle Sportler jeweils ein Objekt aussuchen, zum Beispiel einen Skischuh, einen Stock oder eine Flasche – was eben gerade vorhanden ist. Nachdem sich jeder Sportler sein Objekt ausgesucht hat, betrachtet er es ganz ruhig und versucht sich so viele Details wie möglich einzuprägen. Danach schließen die Sportler die Augen und versuchen sich das Objekt mit geschlossenen Augen vorzustellen.

Obwohl diese Übung auf den ersten Blick recht einfach erscheint, ist es gar nicht so leicht, sich alle Details eines Objektes genau vorzustellen.

Der Trainer achtet vor allem darauf, das nach seiner Einführung in die Übung, und der anschließenden Auswahl der Objekte, jeder Sportler genug Zeit hat sich sein Objekt genau anzuschauen und das Vorstellungsbild mental vorzustellen.

Im Anschluss an die Übung sollte er den Bezug zum Sport herstellen, in dem er darauf hinweist, wenn es dem Sportler schon nicht ganz so leicht fällt sich ein einfaches Objekt vorzustellen, wie schwierig ist es dann sich seinen gesamten Lauf vorzustellen.

 

Praxisübung 2: „Mischen impossible“

Ziel: Bewegungsvorstellung verbessern

Bilder, auf denen einzelne Komponenten der Bewegung, wie z.B. das Aufkanten der Ski, Oberkörperausgleich usw. abgebildet sind, werden gemischt und sollen von den Sportlern in die richtige Reihenfolge gebracht werden.

 

Praxisübung 3: Visualisierungslauf

Ziel: Durch einen Ist-Soll-Vergleich das Vorstellungsvermögen trainieren

Schritt 1: Bei dieser Übung wird ein Parcours aufgestellt, den die Sportler real durchlaufen. Die Zeit wird gestoppt, doch ist es egal, wie schnell sie sind.

Schritt 2: Im nächsten Durchgang visualisieren sie ihren Durchlauf durch den Parcours mit geschlossenen Augen. Das Ziel ist es dabei, möglichst nah an die zuvor real gelaufene Zeit heranzukommen. In anderen Worten: Die Aufgabe ist es, eine möglichst geringe Zeitdifferenz zwischen Realität und Vorstellung zu erzielen. Diese Übung kann entweder als Einzel- oder Gruppenwettbewerb durchgeführt werden. Als Steigerung kann diese Übung im zweiten Schritt als Ist-Soll-Vergleich durchgeführt werden zwischen der Zeit eines real gefahrenen Abfahrtslaufs und der benötigten Zeit, den gesteckten Lauf im Kopf durchzugehen.

 

Praxisübung 4: Geometrische Figuren nachbilden

Ziel: Visualisierungsfähigkeit prüfen und verbessern

Den Sportlern werden bei dieser Übung die Augen verbunden. Ihre Aufgabe ist es dann, einen Gummizug in der Hand zu halten und gemeinsam verschiedene Formen (Quadrat, Kreis) nachzubilden. Dazu dürfen Kommandos ausgemacht werden, sonst jedoch nicht kommuniziert werden. Wenn alle ihre Position eingenommen haben, werden die Augen geöffnet und die Positionen anschließend (wieder mit geschlossenen Augen) korrigiert. Ziel ist es dabei, dass die Sportler die Technik des Visualisierens einsetzen, um sich vorzustellen, wer wo hin muss und wie sie sich dafür bewegen müssen. Dabei zeigt sich in der Regel, dass Visualisieren erstens hilfreich und zweitens gar nicht so einfach ist.

 Take-home-message: Visualisieren hilft bei der Bewegungsplanung und es lohnt sich vorher im Kopf genau durchzugehen, was man machen will!